2 Fliegenbekämpfung
2.1 Entwicklung und Verbreitung der Fliegenpopulation
2.1 Entwicklung und Verbreitung der Fliegenpopulation
Tierhaltungen bieten Lebensraum für zahlreiche Schädlinge und Ungeziefer. Insbesondere Fliegen finden hier ein vielfältiges und reichhaltiges Nahrungsangebot sowie ein entwicklungsförderndes Mikroklima vor. Dabei sind Stallfliegen nicht nur störende und lästige Insekten, die Nutztiere nervös machen und deren Leistung verringern. Der abwechselnde Aufenthalt in der Gülle, auf dem Kot, dem Futter und den Tieren macht die Fliege zum Überträger gesundheitsschädlicher Keime und somit zur gesundheitlichen Gefahr für die Nutztiere.
Fliegen - in ihrer Vielzahl von Arten - treten praktisch das ganz Jahr auf. Bei günstigen Lebensumständen können sich Fliegen nahezu explosionsartig vermehren. Unter optimalen Bedingungen legt eine Fliege in ihrem etwa dreiwöchigen Leben bis zu 1000 Eier, aus denen sich in nur zwei bis drei Wochen neue Fliegen entwickeln.
In unserem gemäßigten Klima muss man mit 8-10 Fliegengenerationen pro Jahr rechnen. In der Regel ist die Dichte der Population abhängig von der Jahreszeit.
Hochsommerliche Temperaturen können die Entwicklungszeiten verkürzen und so die Generationsfolge beschleunigen.
Ruhige Wetterlagen steigern zusätzlich den Abflug der Fliegen von Ihren Brutstätten und so das Risiko des Eindringens von außen in den Tierstall.
Bei den im Stall vorkommenden Fliegen handelt es sich vor alle
- um die gemeine Stall- und Stubenfliege,
- den Wadenstecher,
- die Fruchtfliege
- und die Blaufliege.
Erwähnt sei noch die Mistbiene oder Schlammfliege, deren Larve einen schwanzähnlichen Fortsatz hat, der als Atemrohr in Güllebehältern und Faulgewässern dient (Rattenschwanzlarve).
Die Verteilung der einzelnen Entwicklungsstadien der Fiege ist wie ein Eisberg aufgebaut.
Die sichtbare Spitze des Eisbergs, mit nur 20%, machen die adulten (erwachsenen) Fliegen aus. Eier, Larven und Puppen bilden etwa 80 % der Population. Sie befinden sich mehr oder weniger versteckt an den verschieden Brutorten (Mist, Gülle, Einstreu, Futterreste).
Das Fliegenproblem muss also mit System unter Berücksichtigung
der verschiedenen Entwicklungsstadien unter Kontrolle gebracht werden.